Einsatzrelevant: hyperspektrale Bildgebung mit mehreren optischen Kanälen
Die Bandbreite moderner Informationstechnik führte den Endanwender in der letzten Woche in das World Conference Center Bonn zur AFCEA-Fachausstellung. Mit dabei die Elbit Systems Deutschland GmbH aus Ulm. Am Ausstellungsstand von Elbit Systems Deutschland war manches davon zu sehen. Insbesondere hierbei waren Innovationen mit einem Augenmerk auf die stark nachgefragten Segmente Elektrooptik und Funkkommunikation.
wt hat die Präsenz des Ulmer Anbieters von bedarfsgerechten Produktlösungen für den militärischen und Behördenkunden genutzt, um mit Vertretern des Hauses über eine Neuentwicklung aus dem Bereich der Elektrooptik – SPECTRO™ CU – im Detail zu sprechen. Hierbei handelt es sich um eine hyperspektrale Nutzlast, die einen sich weiter verstärkenden Bedarf besonders beim militärischen Bedarfsträger – von unbemannten Boden- und Überwasserfahrzeugen maritimer Spezialkräfte bis bemannten/unbemannten Luftfahrzeugsystemen der Land- und Luftstreitkräfte – adressiert.
Der Umstand, dass die Bedeutung von moderner Elektrooptik für militärische Einsatzszenarien nichts von ihrer Bedeutung verloren hat, führte die deutsche Elbit Systems Tochter zu der Erkenntnis, dass das Potenzial für Neuentwicklungen auf dem Gebiet der hyperspektralen bzw. multispektralen Bildgebung bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. SPECTRO™ CU kann dank der Kombination von mehreren optischen Kanälen mit hyperspektralen Bildgebungsverfahren Unsichtbares sichtbar machen. Dafür wird die orts- und wellenlängenaufgelöste Detektion in verschiedenen elektromagnetischen Bereichen (Spektrum) genutzt.
Elbit Systems Deutschland verfügt hierfür an seinem Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebsstandort Ulm über beträchtliche Ressourcen an Ingenieuren und über eine über viele Jahre gewachsene Expertise in den Bereichen optoelektronische Systeme, Wärmebildtechnik und Bildverarbeitung.
Tomas Nützel, CEO von Elbit Systems Deutschland kommentierte:
“Gerade aber auch im Bereich der elektrooptischen Payloads sehen wir Potenzial beim deutschen Kunden.” Die in Bonn erstmals von Elbit Systems Deutschland gezeigte ISTAR*)-Nutzlast ist das Ergebnis von 20 Jahren Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der hyperspektralen Bildgebung. Auf die Bedarfssituation des militärischen und behördlichen Nutzers maßgeschneidert können mit der neuen Produktlösung SPECTRO™ CU Gefahren frühzeitig erkannt und hochdynamische Szenarien bewältigt werden. Denn wenn es in einer Auseinandersetzung zu einer sphärischen Bedrohung kommt, müssen die eigenen Kräfte mit verbesserter Aufklärungstechnik ausgestattet sein, um sie besser schützen zu können. Dazu ist die Nutzlast mit einer Vielzahl von digitalen Bildgebungsverfahren, hochauflösenden Sensoren und fortschrittlichen Lasern ausgestattet.
SPECTRO™ CU gehört somit zur nächsten Generation der hyper- und multispektralen elektrooptischen Nutzlastsysteme. Die Erkennung und Identifizierung von Objekten geschieht in Echtzeit. Denn jedes Zielobjekt, jedes Material weist eine einzigartige spektrale Signatur auf. Dass sich SPECTRO™ CU diesen Tatbestand zunutze macht, führt dazu, dass man Zielobjekte auch vor zum Teil schwierigem Hintergrund zweifelsfrei erkennen und identifizieren kann. Dank der innovativen Verarbeitungstechnik kann die Nutzlastdie einzigartige spektrale Signatur jedes Bildpunkts berechnen. Hierzu verfügt SPECTRO™ CU über ein zusätzliches Modul, das die Erkennung von Zielen mit spektraler Signatur in Echtzeit ermöglicht.
Das ist mit früheren Gerätegenerationen so kaum zu erreichen. Kurzum: ein Leistungsvorsprung, der sich bei der zeitverzugslosen Erkennung von Bedrohungen und bei der Bedrohungsanalyse auszahlt.
*) ISTAR = Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance: Der Prozess der Integration des Aufklärungsprozesses mit Überwachungs-, Zielerfassungs- und Aufklärungsaufgaben, um das Situationsbewusstsein eines Kommandanten und folglich seine Entscheidungsfindung zu verbessern.